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Arbeit mit Ehrenamtlichen

Autoren:
Kornelius Götz
Susanne Meyer

Der Instruktor: Ehrenamtliche Arbeit muss angeleitet werden (Restaurierung einer Dampflokomotive durch Ehrenamtliche) Bildurheberrechte: Kornelius Götz, 2004

Während ehrenamtliche Arbeit in den Museen schon länger diskutiert und integriert wird (HandBuch zur ehrenamtlichen Museumsarbeit), führt ehenamtliches Engagement in der Denkmalpflege in Deutschland eher noch ein Schattendasein. Eine Ausnahme bildet das Ehrenamt in der Bodendenkmalpflege, wo dieses Engagement schon viele Jahre lang fest etabliert ist. In Bayern  gibt es zum Beispiel feste Ansprechpartner und klare Strukturen für das Ehrenamt in der Bodendenkmalpflege.

In der Industriedenkmalpflege kann ehrenamtliche Arbeit durchaus zur Anwendung kommen (Beispiele unten in der Präsentation „Unterstützung von außen – ehrenamtliche Helfer bei der Bewahrung von Kulturgut“.

Der Erfolg ehrenamtlicher Arbeit am Industriedenkmal steht und fällt mit der Wertschätzung für die Leistungen der Ehrenamtlichen und mit beiderseits klaren Strukturen, die vorab kommuniziiert werden müssen. Besonders auf die Wertschätzung kommt es an: Denn Arbeit am Industriedenkmal ist häufig sehr schmutzig und aufgrund der Dimensionen langwierig! Einige Stichpunkte dazu sind hier zusammen gefasst:

Knigge“ für die Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit zwischen hauptamtlich Projektbeteiligten und Freiwilligen wird für beide Seiten erfolgreich und angenehmer:

  • wenn es einen festen Ansprechpartner für die Ehrenamtlichen gibt;
  • wenn es eine Infoveranstaltung für am Ehrenamt Interessierte gibt;
  • wenn die Suche nach neuen Ehrenamtlichen über mehrere Kanäle stattfindet;
  • wenn ‚Vorstellungsgespräche‘ mit Interessierten abgehalten werden;
  • wenn mit den Ehrenamtlichen schriftliche Vereinbarungen getroffen (‚Vertrag‘) werden;
  • wenn es einen Einführungskurs für die Einarbeitung neuer Ehrenamtlicher und Fortbildungskurse gibt;
  • wenn Ansprüche und Erwartung zuvor von allen offen ausgesprochen werden;
  • wenn die freiwillige Mitarbeit zunächst auf ein einzelnes, zeitlich begrenztes Projekt begrenzt bleibt;
  • wenn das Wissen und die Erfahrung der Freiwilligen gebraucht wird und die Arbeit daran anknüpft;
  • wenn beide Seiten auch dazulernen können;
  • wenn im abgesprochenen Rahmen aktiv und verantwortungsvoll eigenständig gearbeitet werden kann;
  • wenn der Freiwillige über das Gesamtprojekt informiert wird;
  • wenn die Arbeit der Freiwilligen in der Öffentlichkeitsarbeit Erwähnung findet;
  • wenn der Arbeitsumfang mit dem privaten Alltag in Einklang steht;
  • wenn es organisiert informelle Treffen für einen Erfahrungsaustausch der Ehrenamtlichen gibt;
  • wenn auch der Freiwillige sich ein kleines, sichtbares Denkmal setzen kann;
  • wenn der Kontakt zu ehemaligen Ehrenamtlichen aufrechterhalten wird.

Die Stichpunkte sind eine Zusammenfassung aus
Franziska Götz „Der Einsatz von Ehrenamtlichen in deutschen Museen“ und dem „Knigge“ für die Zusammenarbeit.

Andere Dateien:

Präsentation „Unterstützung von außen – ehrenamtliche Helfer bei der Bewahrung von Kulturgut“